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Warum FÜHRUNG das Top Thema der Zukunft ist

Nicht nur die Recherche in der Management Literatur katapultiert Ratgeber, Tipps und Best Practise Berichte über „Mitarbeiterführung“ und „Leadership“ an die Spitze der Bestseller Listen. Auch im Internet ernten berufsbezogene Beiträge und Studienergebnisse über FÜHRUNG – auf Social Media Portalen und Karriereplattformen – regelmäßig höchste Klick Raten, Likes und Kommentare. Woran liegt das?

Um mit Fachartikeln in den Medien stets die Hand am Puls der Zeit und am Interesse der Zielgruppe zu haben, misst VON BONIN regelmäßig die Leserreaktion auf Beiträge in Print Medien, INPUT und auf den Social Media Plattformen der Berater. Das Ergebnis ist ein Spiegel aktueller Trends im Management.

Was interessiert Top Leader wirklich?

Auf welchen Gebieten suchen Unternehmenslenker und ihre Führungskräfte am häufigsten nach Orientierung? Für welche Probleme suchen sie nach Lösungen? Hier praktikable Antworten zu liefern sehen die VON BONIN Consultants als ihre wichtigste Aufgabe.
Ein Beispiel: Die kürzlich veröffentlichte VON BONIN Studie über die „10 Gründe, an denen gute Führung scheitert“ befragte 200 Unternehmenslenker verschiedener Branchen. Die Leserresonanz in Fachmagazinen war überdurchschnittlich hoch. Auf dem Autorenprofil bei LinkedIn schlug die Zahl der Artikelansichten zum gleichen Thema mit über 12.000 Klicks, sowie hunderten von Kommentaren und Likes rasant durch die Decke. Noch stärkere Resonanz (weit über 14.000 Leserkontakte) erzeugte der Autorenbeitrag „Stoppt die Leistungskiller“, der sich mit schlechter Führungsarbeit auseinandersetzte. Ähnlich hohes Interesse an FÜHRUNG stellen wir regelmäßig bei der Leseranalyse der über 4000 Abonnenten unserer Management Information INPUT fest. Selbst im Management Coaching fallen am häufigsten Fragen nach zeitgemäßer Führung: „Wie haben sich die Anforderungen an die Führungskraft von morgen verändert?“ „Bin ich überhaupt zur Führungskraft geeignet?“ „Wie kann ich meine Leadership Kompetenz optimieren?“ „Wie steigere ich meine Akzeptanz als Führungskraft?“ Oder: „Wie gestalten wir eine positive Führungskultur in schwierigen Zeiten?“ etc. Immer wieder FÜHRUNG. Im Vergleich dazu schaffen es Beiträge zu KARRIERE, HUMAN RESSOURCES, PERSONALENTWICKLUNG oder TALENTSUCHE maximal auf die Hälfte der Leserresonanz.

Zwei Gründe für hohes Interesse an FÜHRUNG

Was mag der Grund sein für die hohe Nachfrage nach Orientierungshilfe im Bereich Leadership? Zwei Ursachen zeigen sich in unseren Recherchen:

  1. Leadership wird in keinem Ausbildungsgang, in keinem Studium wirklich gelehrt (mit Ausnahme des Militärs). Leadership ist kein Ausbildungsberuf. Leider. Grundlagen der Führung werden – wenn man Glück hat – im Elternhaus vermittelt: Vertrauen, Kommunikationsfähigkeit, Respekt, Wertschätzung, Anerkennung, Kritikfähigkeit, Umgang mit Fehlern, Ermutigung Verantwortung für andere zu übernehmen etc. Wer später im Beruf einen Ausbilder oder Chef hat, der einen fairen, fordernden und fördernden Führungsstil an den Tag legt, wird von diesem Vorbild profitieren. Wer Pech hat, erlebt einen Mistkerl als Vorgesetzten, der die eigene Unfähigkeit und Menschenverachtung an seinen „Untergebenen“ abarbeitet. Das Ergebnis: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
  2. Der Ruf nach guter Führung wird immer dann besonders laut, wenn „raue See“ herrscht, die Zeiten unruhiger werden, Krisen drohen, rasanter Wandel, wachsende Komplexität von Aufgaben und Verantwortlichkeiten die Menschen verunsichern. Das erleben wir in der Politik ebenso wie in Sport, Kultur oder Wirtschaft. Es reift die Erkenntnis, dass Führungskompetenz heute und in Zukunft anderen Maßstäben gerecht werden muss als früher. Führung muss echte Orientierung geben. Nicht Machtspiele, der Ruf nach dem „Kanzler-Machtwort“, enge Vorgaben stimulieren die dringend benötigte Kreativität und Veränderungsbereitschaft der Menschen, sondern die Aufforderung quer zu denken, eigenverantwortlich zu handeln. Unbequemer Widerspruch muss ausdrücklich gewollt sein und Erfahrungstransfer institutionalisiert, ja gefördert werden. Fehler bedeuten nicht das Aus („Rübe ab!“), sondern werden als Chance begriffen. Menschen müssen erleben, dass Experimentieren nicht nur Spaß macht, sondern auch positiv bewertet und nicht durch Formalismen, Bürokratie, Hierarchiedenken oder narzisstische Chefs blockiert wird. Diesen Prozess zu managen ist die wichtigste Führungsaufgabe der Zukunft.
    Um dies zu erreichen, gilt es ganz besonders im Change- und Innovationsmanagement, Ängste, Vorbehalte und Vorurteile abzubauen und Grenzen zu überwinden. Hier sind klare Kommunikation und Führung durch Vorbild gefragt.

Paradigmenwechsel mit Fokus auf Leadership

Der Ansporn von HR’lern und seriösen Personalberatern muss es daher künftig sein, bei der Suche nach Spitzenkräften nicht allein auf fachliche Kompetenzen, Qualifikationen, Erfahrungen, Diplome etc. zu achten, sondern die Soft Skills echter Führungspersönlichkeiten herauszufinden und in den Fokus der Evaluation zu stellen. Das verändert auch die Auswahlmethoden. Gute Personalberater verfügen hier i.d.R. über innovative Screening Verfahren.

Selbst wenn es manchmal hier und da zur Herkulesaufgabe von Personalberatern werden kann, Unternehmen davon zu überzeugen, dass nicht allein hohe Fachkompetenz (Erfahrung, Praxis, Ausbildung im angestammten Fachbereich), sondern vor allem echte Führungskompetenz die Königsdisziplin erfolgreicher Unternehmen sein wird – dieser Überzeugung werden wir weiterhin treu bleiben. Angesichts der globalen Konkurrenz und der Herausforderungen, die für Wirtschaft und Gesellschaft anstehen, kann sich der Standort Deutschland schwache Führung nicht mehr leisten. We never give up!