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Wann sich Unternehmer und Führungskräfte einen Coach wünschen

Der Beruf des Unternehmers oder Managers ist zweifellos anstrengend. Er wird immer noch in einem Umfeld ausgeübt, in dem „voller Einsatz“ als Tugend gilt. Das Gefährliche daran: die Welt der Führenden enthält viele Anreize, andere Lebensbereiche hintenanzustellen, Beruf und Karriere wichtiger zu nehmen als etwa Muße, Genuss, Geselligkeit, Familienleben und Entspannung. Kann das auf Dauer gut gehen?

Führungskräfte werden schon frühzeitig dazu angehalten, ihrer Aufgabenerfüllung, Pflicht, dem Erfolg ihres Handels oberste Priorität einzuräumen. Stress, Hektik, viel Arbeit und keine Zeit zu haben gilt im Sinne der Erfolgsorientierung in unserer Gesellschaft immer noch als positives Signal an das Umfeld. „Der/die ist wichtig und unersetzbar“.

Mit steigender hierarchischer Positionierung nehmen dann erfahrungsgemäß auch noch die eigenen Ansprüche an Authentizität im Umgang mit Kollegen und zu Führenden ab – und entfremdeter rollenhafter Umgang nimmt zu. Alle Betroffenen haben auf ihrem Karriereweg gelernt, dass jeder persönliche Kontakt nur so lange halten kann, wie die Zielerreichung das zulässt. „An der Spitze ist es einsam“. Die symptomatische Bemerkung im Coaching ist dann oft: „Ich komme mit den Leuten nicht mehr zurecht“. Ein Führungskonflikt, der aus Schuldzuweisungen, Ressentiments, Feindbildern, belasteten Beziehungen aus der Vergangenheit – und Überforderung besteht.

Warum Management Coaching?

Die Welt des Managements wird immer komplexer. Die Anforderungen an Führungskräfte und Unternehmer steigen. Wie der Erfolg des Managers gehört auch die Phase des Orientierungsverlustes zu seinem Berufsleben. Und das ist nicht erst seit Corona so. Ehrliche Betroffene bestätigen dieses ungeschriebene Gesetz. Meist können weder Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter, Freunde oder Familie dem Ratsuchenden unvoreingenommen zur Seite stehen (Interessenskonflikte weit und breit). Der Verlust an Orientierung ist nicht selten die Folge. Plötzlich tauchen Zweifel auf, vielleicht sogar Leistungsblockaden. Bisher lief doch alles wie im Bilderbuch. Und doch – irgendetwas nagt im Inneren.

Ob man dieses leistungsorientierte Wertverständnis nun richtig, notwendig oder bedauerlich findet – es bleibt die Tatsache, dass es viele Betroffene zum Ignorieren von Frühwarnsignalen einlädt. In letzter Konsequenz lösen erst intensive körperliche oder geistige Störungen (Erschöpfung, Herzinfarkt, schwere Fehlleistungen etc.) einen Sinneswandel aus. Es kommt unweigerlich zu schwierigen Situationen. Aus der Psychologie kennen wir den Satz „Der Mensch ändert sein Verhalten erst dann, wenn der Leidensdruck am größten ist“. Der Verlust an Orientierung ist nicht selten die Folge.

Dies sind Situationen, in denen sich viele Unternehmer und Führungskräfte für den Weg zum neutralen und objektiven Management Coach entscheiden. Er ist kompetenter und diskreter Ratgeber für die persönliche Entwicklung. Er kennt die Anforderungen des Führungsalltags, Konfliktsituationen, aber auch die Erwartungen im Arbeitsmarkt. Sein Coaching ist abgestimmt auf den individuellen Bedarf, die Qualifikation, Talente und Ziele seines Mandanten. Durch seine Unterstützung entsteht ein Konzept mit Strategie und Maßnahmen für den ganz persönlichen Lösungsweg.

Antworten auf brennende Fragen

Fragen tauchen auf, für die ein neutraler Sparringspartner Hilfestellung und Orientierung bieten kann: Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Welche Denkmuster und Verhaltensweisen sollte ich verändern? Wie kann ich meine Selbstorganisation verbessern, um mehr freie Zeit zu gewinnen? Was ist mir im Leben wichtig? Beruf allein? Freunde, Familie, Partner? Muss ich das Erreichte unbedingt noch steigern? Habe ich das Beste aus meinen Fähigkeiten gemacht? Wie gehe ich künftig besser mit Konflikten und Stress um? Wofür stehe ich, wo will ich hin? Und wie erreiche ich eine optimale Work-Life-Balance (für meine Familie und mich)? Oder als Unternehmer mit ganz konkreten Fragen: Wie kommuniziere ich den nächsten Personalabbau, die Betriebsschließung? Was ist der fairste Weg, eine Kündigung für einen langgedienten Mitarbeiter auszusprechen (Abschied mit Anstand!)? Wie bereite ich die Altersnachfolge in meinem Betrieb vor? Und was kommt danach? Die Fragen lassen sich beliebig erweitern.

Wer sich diese und ähnliche Fragen ohne Zögern selbst beantworten kann, braucht kein Management Coaching. Wer hier aber ins Zweifeln gerät, sollte die Antworten gemeinsam mit dem neutralen Berater erarbeiten.

Hochleistungssportler machen es – aber zunehmend auch zielorientierte Spitzenmanager und Unternehmer entdecken es für sich: das professionelle Management Coaching. Mit langjähriger Erfahrung als Personalberater, Coach und selbständiger Unternehmer, frischen Fragestellungen, konstruktivem Feedback und Betreuung auf dem Weg zu neuen Zielen liefert der sorgfältig ausgewählte Coach Hilfe zur Selbsthilfe. Seine Unterstützung lässt wieder klarer sehen, setzt neue Kräfte frei und liefert Anregungen für eigene Strategie auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft.

Coaching braucht Zeit

Doch Vorsicht! Die Illusion, man könne den „fahrenden Zug reparieren“, ist leider weit verbreitet. Wer sich einem Coach anvertraut, muss wissen: Diese Arbeitsform mit ihrem verzögerten Tempo, intensiver Reflexion, Beobachtung von Verhaltensänderungen, geduldigem Nacharbeiten ist keine Sache für schnelle „Effekte“. Sie steht damit konträr zur hektischen, stressigen Arbeitssituation der Betroffenen. Daher wäre es fatal, den Coaching-Prozess in den ohnehin belastenden Berufsalltag einzubetten (Coaching mal schnell zwischen Tür und Angel). Vielmehr braucht erfolgreiches Coaching Abstand, Ruhe, Besinnung, Diskretion und Vertraulichkeit. Wer das akzeptieren kann, wird von einem Management Coaching als Investition in die eigene Zukunft eine persönliche Bereicherung erfahren.

Der Autor ist selbst seit über 40 Jahren Coach für Unternehmer und Führungskräfte. Details finden Sie unter www.avb-consulting.de